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Die Nähmaschinenherstellung bei Zündapp von 1948 bis 1960
1948 kam die erste bei Zündapp hergestellte Nähmaschine, die elektrische Schwingschiffnähmaschine ZETA, auf den Markt.

1949 folgte die gleiche Maschine als Tretnähmaschine auf einem Holzgestell.

Die Elcona - Geradstichnähmaschine im Koffer - kam 1950 auf den Markt, als erste Nähmaschine aus dem Werk in München.

Alle Zündapp-Nähmaschinen haben nun einen doppelt umlaufenden Greifer, wahlweise mit oder ohne Brille.

Die Geradstichnähmaschine gab es auch ohne elektrischen Antrieb auf Tretgestell: die ZR18.
Spitzenmodell der 50er Jahre war die Elcona 2a
1956 kam die Zündapp ZR 128 B auf den Markt, die erste deutsche Automatiknähmaschine, bei der alle Nähfunktionen nicht nur automatisch gesteuert wurden, sondern auch zusätzlich durch Handhebel variiert werden konnten.

1957 folgte ein Aufbausystem, mit dem Geradstichmaschinen in Zickzacknähmaschinen umgerüstet werden konnten.

Links: Werbung für das neue System, bei dem jede Maschine aufgerüstet werden kann.

Rechts: ZR18a - Geradstichnähmaschine mit Platzhalter für den Zickzackhebel

Elconamatic Koffernähmaschine
Musterbeispiele der Elconamatic
Mit nur 7 Steuerscheiben (A bis G), von denen jeweils 3 zu einem Steuerblock zusammengefügt werden, lassen sich praktisch unbegrenzt viele Muster sticken. Die Anordnung der Steuerscheibe im Block, ob oben, in der Mitte oder unten, entscheidet über ihre Funktion. Oben wird der Transport vor- und rückwärts gesteuert, in der Mitte die Stichbreite, unten die Stichlage (rechts oder links). Die Musterlänge kann wahlweise 36 oder 72 Stiche betragen.

Bei den abgebildeten Stichmustern wurde die mittlere Steuerscheibe nicht benutzt. Der besondere Reiz der Linien wird hier durch die gesteuerte Vor- und Rückwärtsbewegung des Transporteurs erreicht.

1960 endete die Produktion von Nähmaschinen bei Zündapp.

1961 wurden die Produktionsrechte für sämtliche Zündapp-Nähmaschinentypen an die spanische Firma Estarta Y Ecenarro verkauft.

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Quelle: Ulrich Kubisch, Zündapp Aufstieg und Niedergang, Schriftenreihe des Museums für Verkehr und Technik, Berlin, Band 6, 1986

Tula - eine russische Zündapp von 1962

Sie besitzt außer einem elektrischen einen Handkurbelantrieb.

Möglicherweise hat die spanische Firma Patente und Fertigungsanlagen an die russische Nähmaschinenfabrik in Tula weiterverkauft.